🔍

Grussworte

Bundeswettbewerb 

9. Biennale Tanzausbildung 2024 München

Die Tanzausbildung ist weltweit in einem tiefgreifenden Wandel. Auch bestehende Leit- und Vorbilder werden neu gedacht und hinterfragt. Dafür sind Austausch und Begegnung unabdingbar. Die Biennale Tanzausbildung, zu der die professionellen Tanzausbildungsinstitutionen in Deutschland alle zwei Jahre zusammenkommen, bildet hierfür eines der wichtigsten Foren. Es ist uns eine Ehre, dass wir in diesem Jahr Ausrichterin dieser zentralen tanzpädagogischen Veranstaltung sind und Gäste aus Deutschland und der ganzen Welt bei uns in München begrüßen dürfen. Eine Woche lang werden sich über 100 Studierende und Lehrende künstlerisch und diskursiv mit dem höchst relevanten Thema „Ideals and Role Models“ auseinandersetzen. Choreografien, Workshops, Trainings und ein Symposium sind Ort für die Begegnung mit ‚dem Anderen‘ – als Reflektion in ästhetischen und ethischen Kontexten. Ich freue mich besonders, dass in der 9. Biennale Tanzausbildung 2024 München das gesamte internationale Spektrum des Tanzes – und nicht nur des europäischen – vom Klassischen bis zum Zeitgenössischen, und bis zum Hip-Hop, auf die Bühne und in den Fokus kommt.

Mein herzlicher Dank gilt dem Leiter unserer Ballett-Akademie Prof. Jan Broeckx und seinem Team rund um Anna Beke und David Russo wie auch Simone Geiger Liebreich und Isabelle Severs für die erfolgreiche Organisationsarbeit, unseren Partner*innen für die gute Zusammenarbeit und den Förderer*innen – insbesondere dem Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München – für die umfangreiche Unterstützung. 

Allen Mitwirkenden und Teilnehmer*innen wünsche ich inspirierende Begegnungen und einen produktiven, kreativen Austausch! 

Prof. Lydia Grün 
Präsidentin der Hochschule für Musik und Theater München


Ideals and role models

Ideale und Vorbilder – unter diesem Motto steht die diesjährige 9. Biennale Tanzausbildung an der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Tanz in München. Ich finde, das ist ein gutes und interessantes Motto. Gerade auch in heutigen Zeiten. Ideale orientieren sich an Vollkommenheit, sie sind etwas, was wir anstreben, aber vielleicht nicht erreichen. Vorbilder hingegen sind bodenständiger. Sie geben Orientierung, wir können von ihnen lernen, entlang von Vorbildern können wir uns weiterentwickeln. In diesem Spannungsfeld entsteht die Energie für Neues und damit auch die Voraussetzung für Kunst.

Eine Woche lang kommen Sie in München zusammen, um gemeinsam entlang des Mottos „Ideals and Role Models. Best Practice in Dance“ zu arbeiten, zu reflektieren und zu diskutieren und so die Zukunft der Tanzausbildung und des professionellen Tanzes auszuleuchten.

Mit der Biennale Tanzausbildung fördert das Bundesministerium für Bildung und Forschung junge Tanztalente. Ziel ist es, ein Forum zu bieten für Aufführungen unter professionellen Bedingungen. Gleichzeitig entsteht ein Raum für Diskussionen, um sich mit unterschiedlichen (Ausbildungs-)Kulturen auseinanderzusetzen. Es geht um die Qualität der Ausbildung für einen Beruf, der permanenten Veränderungen unterliegt. Im Tanz mischt sich Rationales und Emotionales, ohne dass es für den künstlerischen Erfolg auch nur annähernd eine Gewähr geben kann.

Ich wünsche allen Teilnehmenden des Bundeswettbewerbs 9. Biennale Tanzausbildung eine Woche mit vielen neuen Einblicken, interessanten Diskussionen und frischen Impulsen für Ihre Ausbildung.

Dr. Johanna Börsch-Supan
Leiterin der Abteilung Allgemeine und berufliche Bildung; Lebensbegleitendes Lernen
im Bundesministerium für Bildung und Forschung


Liebe Choreograf*innen, liebe Tänzer*innen,

die Biennale Tanzausbildung ist 2024 erstmals in München zu Gast an der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater. Ich freue mich sehr, dass die Landeshauptstadt eine Woche lang zum Begegnungsort für die Studierenden aller Tanzhochschulen in Deutschland wird.

Sie finden sich hier zusammen, erleben unterschiedliche Ausbildungskulturen und widmen sich den neuesten Entwicklungen. An welchen Idealen und Role Models orientieren Sie sich ästhetisch und ethisch? In welchen Tanztechniken und Arbeitsweisen liegt das Potenzial für zeitgenössische kreative Prozesse und Themen? Und welche Rolle spielt Diversität im Tanz? Das werden Sie mit hochkarätigen, internationalen Gästen wie Alexei Ratmansky, Germaine Acogny, Julie Shanahan, Simone Sandroni, Craig Davidson, Eisa Jocson und anderen diskutieren. Ich wünsche Ihnen, den Teilnehmenden, eine Woche mit anregenden Begegnungen, interessanten Diskussionen und frischen Impulsen für Ihre Ausbildung. 

Sie haben sich für einen außergewöhnlichen Beruf entschieden. Dazu möchte ich Sie beglückwünschen. Denn für mich ist der Tanz etwas ganz Besonderes. Er bewegt – den Körper, den Geist und die Seele. Danke, dass Sie uns mit Ihren Ideen und Ihrem Können für Tanz begeistern!

Ihr Anton Biebl
Kulturreferent der Landeshauptstadt München


Ideals and Role Models. Best Practice in Dance

Viele politische Unsicherheiten und tiefgreifende Herausforderungen beschäftigen derzeit die Welt in der wir leben national und international – der Tanz kann sich hiervon genauso wenig herausnehmen, wie die Tanz- und Kulturwelt an sich. Umso bedeutungsvoller erscheint uns die Tatsache, dass wir uns für die 9. Ausgabe der Biennale Tanzausbildung mit Menschen so vieler verschiedener Länder und Kulturen aus vier verschiedenen Kontinenten treffen und austauschen wollen. Dabei eint uns alle die Liebe und Leidenschaft für den Tanz – einer Sprache, bei der es nicht unbedingt der Worte bedarf und die unmittelbar und universell verstanden wird. 

Als Fokus der diesjährigen Biennale haben wir uns für ein Thema entschieden, das ebenso zeitlos ist, wie der Tanz selbst, die Frage nach Idealen im Tanz – ethisch und ästhetisch gesehen. Unter dem Titel Ideals & Role Models. Best Practice in Dance steht für uns die Hinterfragung und Reflexion im Zentrum, was einerseits traditionelle Ideale und Vorbilder im professionellen Tanzbereich bedeuten und wie sehr diese andererseits für Vielfalt und Diversität einstehen, zwei Worte, die heute in aller Munde sind. 

In Anlehnung an das diesjährige Thema haben wir ein Programm von Workshops und Trainings zusammengestellt, welches den Studierenden Zugang zu den innovativsten und vielfältigsten Positionen des zeitgenössischen Tanzes der letzten dreißig Jahre bis in die Gegenwart ermöglichen soll: Tanztheater, Martial Arts, kommunikative Tanzformen, abstrakte oder (neo)klassische Positionen. Die Studierenden und das Publikum haben die Möglichkeit, aufstrebende Talente der freien Tanzszene zu erleben, wie Eisa Jocson, Craig Davidson und Ami Shulman, als auch bahnbrechenden Künstler*innen über die Schulter zu schauen, deren Ästhetik Generationen von Tanzschaffenden geprägt hat: Zu ihnen gehören Germaine Acogny, die Pionierin, die den zeitgenössischen afrikanischen Tanz dem europäischen Publikum nahegebracht hat, Julie Shanahan vom Tanztheater Wuppertal Pina Bausch, Simone Sandroni, Mitbegründer von Ultima Vez (zusammen mit Wim Vandekeybus), oder der weltweit renommierte Choreograf Alexei Ratmansky – heute Artist in Residence beim New York City Ballet.

Wir bedanken uns bei den Repräsentant*innen der Europäischen Theaterakademie GmbH “Konrad Ekhof” Hamburg wie auch bei unserer künstlerischen Beraterin Bettina Wagner-Bergelt für ihre wertvolle und intensive Unterstützung. Nicht zuletzt freuen wir uns besonders auf spannende neue Impulse von und mit Euch allen, und wir sind stolz darauf, dieses bedeutende Ereignis in diesem Jahr zum ersten Mal als Gastgeber ausrichten zu dürfen. München wartet auf Euch – und wir tun es auch!

Jan Broeckx, David Russo, Anna Beke, Simone Geiger Liebreich und Isabelle Severs
Das kuratorische Leitungsteam der 9. Biennale Tanzausbildung 2024 München