Prof. John Neumeier, Künstlerischer Leiter und Chefchoreograph des Hamburg Ballett, fokussiert sich darauf, die Balletttradition zu erhalten und seinen Werken gleichzeitig einen aktuellen dramatischen Handlungsrahmen zu geben. Im Jahr 1978 gründete er die Ballettschule des Hamburg Ballett. 1989 ist die Schule gemeinsam mit der Compagnie in ihr eigenes Ballettzentrum in Hamburg gezogen. Heute besteht die Compagnie zu 80 % aus Absolvent*innen der Schule.
In der Ballettschule des Hamburg Ballett werden Jugendliche aus aller Welt für den Bühnentanz ausgebildet. Schwerpunkt der Ausbildung ist der klassisch-akademische Tanz; dazu gehören neben Unterricht im Spitzentanz und Pas de deux auch klassische und zeitgenössische Variationen sowie Neumeier-Repertoire. Außerdem wird auf eine gute Ausbildung in moderner Tanztechnik und Charaktertanz großen Wert gelegt. Das Angebot wird durch Pilates und Krafttraining abgerundet. Ein wichtige Fokus liegt auf dem Fach Tanzkomposition.
In dieser Ausgabe der 9. Biennale Tanzausbildung 2024 München kommen so viele Tanzstile und Hintergründe verschiedener Tänzer zusammen, dass eine gegenseitige Wahrnehmung und Inspiration fast unvermeidlich ist. Warum sollte man sich das also nicht zunutze machen und ein Kaleidoskop der gegenseitigen Inspiration schaffen?
Der Choreograf Dustin Klein arbeitet bei der Entwicklung seiner Stücke mit einer Reihe von interdisziplinären Methoden, ebenso wie es bei verschiedenen Komponisten, Grafikdesignern, Filmemachern, Regisseuren, Schauspielern, Kostümbildnern und vor allem Tänzerinnen und Tänzer aller Sparten, Herkunft und jeden Alters der Fall ist.
In diesem Workshop wird Dustin herausarbeiten, wie sich Bewegungsmuster in einer Gruppe ausbreiten können und wie man sich in einer geschlossenen Gruppe gegenseitig inspirieren und als Rollenmodell aufstellen kann. Bewegungsmuster und Tanzstile aller Art sowie charakteristische Eigenschaften verbreiten sich wie ein Lauffeuer im Raum und werden von der Gruppe vorweggenommen, umgesetzt und neu interpretiert, woraus etwas ganz Eigenes und Neues entsteht – etwas, von dem sich wiederum andere inspirieren lassen und es als Modell für sich verwenden. So entsteht ein ständig wachsendes choreografisches System.
Seit 1992 konzentriert er sich ganz auf das Medium Licht als Kunst und Darstellungsform. Seinen Schwerpunkt setzt er auf Arbeiten mit Performancekünstler*innen und bildenden Künstler*innen, Licht für Theater, Tanz, eigene Lichtinszenierungen. Er gestaltete das Licht für beispielsweise Sabine Glenz, Angelika Meindl, Yvonne Pouget, Stefan Maria Marb Manfred Kröll, Ceren Oran u.a. Zudem ist er Technischer Leiter des HochX Theater und Live Art. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit kreiert er die Lichtgestaltung für Ausstellungen, Messeauftritte, Verkaufsräume und Räume. Er arbeitet mit Architektur- und Designbüros zusammen zur Gestaltung von Räumen mit dem Medium Licht.
Luca Seixas aus Campinas, São Paulo, ist ein brasilianischer Tänzer und Choreograf. Seine vielfältigen Kenntnisse reichen von Capoeira bis hin zu klassischem und zeitgenössischem Tanz. Er begann seine berufliche Laufbahn mit Engagements bei der Companhia Brasileira de Balé und der Deborah Colker Dance Company in Rio de Janeiro. Später wurde er Mitglied des Ensembles der São Paulo Dance Company. In den letzten sieben Jahren war Luca Mitglied des Gärtnerplatztheaters in München. Zurzeit ist er als freischaffender Tanzkünstler tätig und gastiert bei der Iceland Dance Company, während er als Choreograf an eigenen Projekten arbeitet, in denen er das Klangbild in seinen eigenen Arbeiten erforscht.
Jan Faszbender begann 1980 mit Klavierunterricht und schuf seine ersten Kompositionen im Alter von 10 Jahren. Seit 1990 arbeitet er mit elektronischen Klangerzeugern.
Von 1996 bis 2001 studierte er Klavier und Komposition am Richard-Strauss-Konservatorium in München. Das Thema seiner Diplomarbeit war „Das Theremin in der Musikgeschichte“.
Seit 1992 realisierte Jan Faszbender zahlreiche Live-Projekte in den unterschiedlichsten Stilrichtungen, unter anderem am Residenztheater München, den Kammerspielen München, Kampnagel und den Stadttheatern Augsburg und Konstanz. Seit 10 Jahren ist er Residenzpianist des Dreigroschenensembles München. Diese praktische Erfahrung ermöglichte es ihm, eine große Bandbreite an musikalischen Stilen für die angewandte Musik zu entwickeln und umfangreiche Erfahrungen mit Bühnensituationen und Studioaufnahmen zu sammeln.
schloss seine Ausbildung als Tänzer an der Royal Ballet School, London und dem Trinity College London ab; zudem erwarb er einen BTEC National Award in Arts Management.
2006 wurde Klein an das Ballett am Rhein Düsseldorf Duisburg engagiert und tanzte von 2008 – 21 am Bayerischen Staatsballett. Dort war er in Solorollen u.a. in Werken von Christian Spuck, Jiří Kylián, John Neumeier, William Forsythe, Christopher Wheeldon, Richard Siegal, Pina Bausch und Russell Maliphant zu sehen.
2012 schuf er seine erste Choreografie „Myopic Bounds“ am Landsberger Stadttheater und kreierte seitdem für zahlreiche Compagnien und Festivals wie u.a. das Bayerische Staatsballett, die Salzburger Festspiele, die Opéra du Dijon in Frankreich, die Bühnen Bern, das National Theater in Prag, Stanislawski Theater Moskau, J.K. Tyl Theater in Tschechien sowie von 2017 – 2022 für das Origen Festival Cultural in der Schweiz.
Neben zahlreichen Auszeichnungen für seine Arbeiten erhielt er u.a. den Kulturförderpreis und den Ellinor Holland Kunstpreis 2015 in Landsberg am Lech, den Publikumspreis der 34. Bayerischen Theatertage 2016 in Regensburg sowie den Produktionspreis des 33. Internationalen Choreografischen Wettbewerbs 2019 in Hannover. Für das Ballett des Oldenburgischen Staatstheaters kreierte Dustin Klein Januar 2024 die Choreografie „RE-Movement“ im Rahmen des Ballettabends „Recycling II“.Für die Produktion „Real Victory“ ist er erstmals als Gastchoreograf am Theater Münster engagiert.
Wir haben einen Raum für die Studierenden reserviert, in dem sie zusammenkommen, Kontakte knüpfen und sich und ihre Körper gemeinsam auf einen Tag voller Tanz vorbereiten können. In dieser Umgebung haben die Studierenden die Möglichkeit, einander zu begegnen, Gemeinsamkeiten zu entdecken, ihre persönlichen Praktiken zu teilen und Wissen auszutauschen.
Der freischaffende Tänzer Ming-Yuan Tsai ist derzeit Assistenzprofessor an der National Taipei University of the Arts und Lehrer für modernen Tanz am Cloud Gate Dance Theatre. Er absolvierte die Tanzabteilung der Nationalen Akademie der Künste. Im Jahr 1999 trat er dem Cloud Gate Dance Theater 2 als Gründungsmitglied bei. Im selben Jahr war er dort als Probenassistent tätig. Im Jahr 2001 wurde er Mitglied des Cloud Gate Dance Theaters und diente 2007 als Probenassistent und 2015 als Probendirektor. 2019 übernahm er vom Cloud Gate Theater × Tao Dance Theater die Probenleitung für Tao Yes Werk 12. In Tsais 21-jähriger Karriere von 1999 bis 2020 hat er weltweit mehr als 1.300 Aufführungen gegeben.
Ihre Ballettausbildung absolvierte Marta Diminich an der Scuola di Danza Classica Citta`di Trieste, dem Studio Internazionale Danza in Florenz sowie der Academie de Danse Princesse Grace in Montecarlo. Von 1986 bis 2000 war sie als Solistin am Teatro Comunale di Trieste, dem Balletto di Roma, Teatro Sistina, RAI wie auch Friedrichstadt Palast Berlin engagiert.
Seit 2000 ist Diminich als Dozentin für Klassischen Tanz und Repertoire an der Staatlichen Ballettschule Berlin tätig und erhielt im Jahr 2010 das Zertifikat »Certified Classical Dance Teacher« am Tanzloft Berlin. Von 2012 bis 2015 war sie darüber hinaus als Lehrbeauftragte für die Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch in Berlin tätig.
Doreen Windolf wurde an der Staatlichen Ballettschule Berlin zur klassischen Bühnentänzerin ausgebildet. Sie tanzte u.a. beim Leipziger Ballett sowie dem Staatsballett Berlin. 2008 ließ sie sich zur Tanzpädagogin ausbilden und arbeitet seit 2014 als Ballettpädagogin an der Staatlichen Ballettschule Berlin sowie seit 2022 als Lehrbeauftragte der Hochschule für Schauspielkunst Ernst Busch. Im Februar 2021 wurde Doreen Windolf beauftragt, die komm. Leitung des Fachbereichs Bühnentanz der Staatlichen Ballettschule Berlin zu übernehmen. Ihr primäres Ziel ist es, die Leistungsanforderungen der Ballettausbildung in Vereinbarkeit mit dem Schutz der Gesundheit zu stellen.