Impulse und Panels zu Diversität, Körperbildern, Inklusion und Idealen im künstlerischen Prozess von und mit Germaine Acogny (École des Sables), Eisa Jocson (Choreografin), Osiel Gouneo (Bayerisches Staatsballett), Julie Shanahan (Tanztheater Wuppertal Pina Bausch), Anne do Paço (Wiener Staatsballett), Alexei Ratmansky (New York City Ballet), Simone Sandroni (Choreograf), Friedemann Vogel (Stuttgarter Ballett), Michael Freundt (Dachverband Tanz Deutschland), Luca Giacomo Schulte (Compagnie Raimund Hoghe) u.v.m.
Das Symposium »Embodying New Ideals & Idealized Body Images«, das am 23. Februar 2024 von 10:00 bis 18:00 Uhr im Münchner Muffatwerk öffentlich stattfindet und von David Russo und Anna Beke (Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München) gemeinsam kuratiert wird, vertieft einen Tag lang das Thema der diesjährigen Ausgabe der 9. Biennale Tanzausbildung 2024 München. Hochkarätige Gäste aus internationalen Tanz-Kompanien und Ausbildungsstätten wie auch aus den Bereichen Choreografie, Tanzwissenschaft und Presse diskutieren verschiedene Aspekte von Rollen- und Körperbildern, Vielfalt, Diversität und Inklusion in der aktuellen weltweiten Tanzszene und für eine zukunftsgerichtete professionelle Tanzausbildung. Damit sollen wichtige Impulse für die anwesenden Studierenden aus den insgesamt 13 nationalen und internationalen Ausbildungsstätten wie auch für die Münchner Tanzszene gegeben werden. Alle Panels und Diskussion finden auf Englisch statt.
Nach den Impulsvorträgen und Panels des Tages schließt das Symposium um 20:00 Uhr mit einer Improvisationssession unter dem Titel »Fresh Made Jam«. Mitglieder der Münchner TanzQuelle Initiative und Studierende der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) verbinden die Ergebnisse einer Recherche zu Improvisationswerkzeugen zu einem interaktiven Tanz-Happening für alle Beteiligten.
Die Ballett-Akademie der HMTM, die in diesem Jahr die gesamte Biennale Tanzausbildung konzipiert und ausrichtet, setzt mit dem Thema der Biennale und insbesondere mit dem Symposium ihre Reflektion von zentralen Anliegen einer ganzheitlichen und zukunftsfähigen professionellen Tanzausbildung weiter fort. Die kontinuierliche Weiterentwicklung und Überprüfung bestehender Prozesse ergibt sich aus dem Pädagogischen Konzept der Ballett-Akademie. Bereits im Herbst 2022 veranstalteten die HMTM und der Dachverband Tanz Deutschland gemeinsam die Konferenz »Tanzausbildung im Wandel« und setzten die verschiedensten Aspekte in einen internationalen Kontext.
Details zum Symposium:
Fr, 23. Februar 2024, 10:00–18:00 Uhr
Muffathalle München
Eintritt frei, Anmeldung erforderlich: muffatwerk.de
Konferenzsprache: Englisch
Details zur Abendveranstaltung »Fresh Made Jam«:
Fr, 23. Februar 2024, 20:00 Uhr
Muffathalle München
Eintritt frei, Anmeldung erforderlich: muffatwerk.de
10:00–11:30 Uhr: Check-In und Warm-Up
Aufwärmen von Körper und Geist für alle Teilnehmenden des Symposiums mit der freischaffenden Künstlerin Ami Shulman
11:30–12:30 Uhr: Impuls I
»Space of Experiences / Space of Thoughts / Positions«
Ausgehend vom philosophischen Begriff des Ideals zeigen Michael Freundt (Dachverband Tanz Deutschland e.V.) zusammen mit Sonia Lautenbacher (Studentin der Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main) und Daniel Chernyavskiy (Student der Ballett-Akademie, HMTM) ihre Sichtweise auf die »reine Form«, das »Anzustrebende« im Tanz. Dazu gehen sie u.a. den Fragen nach, welche Ideale die Tanz- und Ballettausbildung prägen und an welchen Vorbildern sich die Studierenden orientieren, was der Begriff des Ideals für die künstlerische Praxis und unsere Gesellschaft bedeutet.
12:30–13:30 Uhr: Impuls II
»Throwing the Body into the Fight – Writing with Bodies«
Prof. Dr. Katja Schneider (Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt) und Luca Giacomo Schulte (Compagnie Raimund Hoghe) erinnern im Gespräch und mit Videoausschnitten an den Tänzer, Choreografen, Autor und Filmemacher Raimund Hoghe.
14:00–15:00 Uhr: Panel I
»The Other in Dance. Beyond Norms and Embracing Diversity as Enrichment in Dance«
Dieses Panel konzentriert sich auf »das Andere« im Tanz, jenseits von Normen und mit dem Verständnis von Vielfalt als Bereicherung im Tanz. Das Kernthema lautet: Könnte künstlerische Authentizität das neue Ideal sein? Moderiert wird die Diskussion von David Russo (Ballett- Akademie, HMTM) und Bettina Wagner-Bergelt (freiberufliche Kuratorin und künstlerische Beraterin der Biennale Tanzausbildung). Die Panel-Gäste sind Persönlichkeiten der internationalen Tanzwelt: Germaine Acogny (École des Sables), Osiel Gouneo (Bayerisches Staatsballett), Prof. Nik Haffner (HZT Berlin), Eisa Jocson (freischaffende Künstlerin), Julian MacKay (Bayerisches Staatsballett), Prof. Dr. Katja Schneider (Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Frankfurt am Main) und Bianca Vilahriño Teixeira (Bayerisches Staatsballett).
15:15–16:00 Uhr: Präsentation »EMERGING DANCE ARTISTS (EDA)«
Die neue Online-Plattform EMERGING DANCE ARTISTS (EDA), vorgestellt von Dany Beyer und Johannes Bergmann (DIS-TANZ-START/ Dachverband Tanz Deutschland e.V.), unterstützt Tanzstudierende beim erfolgreichen Start in eine professionelle Tanzkarriere in Deutschland. Die Plattform wurde im Rahmen des abgeschlossenen Förderprogramms DIS-TANZ-START entwickelt und bietet interdisziplinäre Webinare sowie weitere Ressourcen zu den Themen Karriereentwicklung, Arbeitsbedingungen, Gesundheit und Schlüsselqualifikationen.
15:15–16:00 Uhr: Short Panel »Dance on. Making Time Matter«
Die Gäste dieses Panels zum Thema Alter im Tanz sind Gesine Moog (Dance On Ensemble), William Moore (freischaffender Künstler), Julie Shanahan (Tanztheater Wuppertal Pina Bausch) und Ami Shulman (freischaffende Künstlerin). Die Moderation übernehmen Anna Beke und David Russo gemeinsam mit Studierenden der Ballett-Akademie der HMTM. Das Altern wird in unserer Gesellschaft oft negativ bewertet, dabei kann diese von Bühnenerfahrung geprägte Lebensphase gerade Tänzerinnen und Tänzer mit einer Ausstrahlung ausstatten, die sie in ihrer Jugend vielleicht nicht erreicht haben. Viele Choreograf*innen finden dieses künstlerische Potenzial inspirierend und stellen die traditionellen Erwartungen an technische Perfektion und die Glorifizierung der Jugend damit in Frage.
16:30–18:00 Uhr: Panel II
»Transitions and Constants. Artistic Ideals Yesterday. Today. Tomorrow.«
Im Mittelpunkt dieser Diskussionsrunde stehen Künstlerische Authentizität, Individualität und Fluidität als ein Ideal, das im Tanz anzustreben ist. Welche Beziehung besteht zwischen den Einzelnen und einem übergreifenden Ideal im Bereich von Tanz und Kunst? Und inwieweit prägen einzelne Impulse und Facetten die internationale Tanz- und Kunstlandschaft, aber auch die Ideale der Gesellschaft selbst? Die Moderation des Panels führen Anna Beke und Prof. Jan Broeckx (Ballett-Akademie, HMTM). Die Podiumsgäste sind Nina Hümpel (tanznetz.de), Anne do Paço (Wiener Staatsballett), Alexei Ratmansky (New York City Ballet), Simone Sandroni (freischaffender Choreograf) und Friedemann Vogel (Stuttgarter Ballett).
20:00-21:30 Uhr: »Fresh Made Jam«
Bachelor-Studierende der Ballett-Akademie der HMTM und Gäste der Freien Tanzszene München, Sophia Charlotte Becker, Matteo Carvone, Jan Fasbender, Emmanuelle Rizzo und Luca Seixas (Sounddesign), laden zum Abschluss des Symposiums zu einem improvisierten Tanz-Happening ein. Die in München lebenden Performer*innen der TanzQuelle Initiative werden die Ergebnisse ihrer Forschung zu Improvisationswerkzeugen für eine interaktive Performance vorstellen.
Zur 9. Biennale Tanzausbildung 2024 München
Der Bundeswettbewerb Biennale Tanzausbildung kommt unter dem Titel »Ideals and Role Models. Best Practice in Dance« 2024 zum ersten Mal nach München: Vom 19. bis zum 25. Februar 2024 wird die 9. Ausgabe der Biennale Tanzausbildung von der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München (HMTM) ausgerichtet, der einzigen staatlichen Ausbildungsstätte für professionellen Bühnentanz in Bayern. Als zentrales Projekt der Ausbildungskonferenz Tanz (AK|T), dem Forum für Austausch und Begegnung von Studierenden und Lehrenden der professionellen Tanz-Ausbildungsinstitutionen in Deutschland, bietet die 9. Biennale Tanzausbildung 2024 München wichtige Einblicke in aktuelle Entwicklungen im Tanz und gibt dadurch auch Impulse für die jeweilige lokale Szene.
Im Fokus steht die Auseinandersetzung mit den ästhetischen und ethischen Aspekten von Idealen und Vorbildern im Tanz. Unter dem Titel »Ideals and Role Models. Best Practice in Dance« geht es um das Hinterfragen und Reflektieren von Diversität und Vielfalt im professionellen Tanz und in der professionellen Tanzausbildung. Das Thema wird in verschiedenen internen Workshops und Lectures, öffentlichen Veranstaltungen und einem Fach-Symposium am Freitag (23.2.) aufgegriffen.
Das Programm der 9. Biennale Tanzausbildung wird durch das kuratorische Team konzipiert und umgesetzt, bestehend aus den HMTM-Lehrenden David Russo, Anna Beke, Jan Broeckx, Simone Geiger Liebreich und Isabelle Severs sowie als künstlerische Beraterin Bettina Wagner-Bergelt.
Die 9. Biennale Tanzausbildung 2024 München ist eine Veranstaltung der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München in Zusammenarbeit mit dem Muffatwerk München, gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst und dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München. Weitere Partner sind das Bayerische Staatsballett, das Ballett des Staatstheaters am Gärtnerplatz und die Heinz- Bosl-Stiftung mit dem Bayerischen Junior Ballett München.
Informationen unter 2024.biennale-tanzausbildung.de/
Tickets unter www.muffatwerk.de
Pressekontakte:
Hochschule für Musik und Theater München:
Maren Rose (Ltg. Kommunikation) | Tel: 089-289-27440 | presse@hmtm.de | maren.rose@hmtm.de
9. Biennale Tanzausbildung 2024 München:
Angelika Schindel | mobil 0171-5220227 | a.schindel@gmx.de
Ballett des Staatstheaters am Gärtnerplatz
Geboren in München und Absolvent der Ballett-Akademie München mit Auszeichnung. Förderpreisträger der Stadt München und des Freistaates Bayern.
Patrick Teschner tanzte als Solist des Bayerischen Staatsballetts u. a. in Choreografien von John Cranko, William Forsythe, Jacopo Godani, Jiří Kylián, Ohad Naharin, John Neumeier oder Hans van Manen.
Als freischaffender Trainingsleiter arbeitete er u.a. beim Stuttgarter Ballett, der Forsythe Company, dem Ballet de l’Opera de Lyon, der Compania Nacional de Danza, beim Niedersächsischen Staatsballett und beim Staatsballett Berlin.
2007 kam er als Trainingsleiter und Assistent ans Staatstheater am Gärtnerplatz. Hier war er als Assistent u. a. für Choreografien von William Forsythe, Christian Spuck oder Marco Goecke verantwortlich.
Von 2012 an arbeitete er zusammen mit Edward Clug, Marco Goecke, Jo Stromgren, Christopher Roman, Lucas Timulac, Jeroen Verbruggen, Andonis Foniadakis und Eyal Dadon. Patrick Teschner war verantwortlich für die Wiedereinstudierungen von William Forsythes ONE FLAT THING REPRODUCED und Marco Goeckes LA STRADA.
Karl Alfred Schreiner erhielt seine Ausbildung an der Ballettschule der Wiener Staatsoper, erste Engagements führten ihn an die Oper Graz und an die Wiener Staatsoper. Anschließend tanzte er für Introdans und die ABC Dancecompany St. Pölten.
Als Choreograf ist Karl Alfred Schreiner seit 1999 tätig und war in den Jahren 2008–2011 Assistent von Ismael Ivo, dem künstlerischen Leiter der Abteilung Tanz der Biennale von Venedig.
Seit der Spielzeit 2012/2013 ist Karl Alfred Schreiner Ballettdirektor des Staatstheaters am Gärtnerplatz und choreografierte hier Ballette wie Dornröschen, memento mori, Berlin 1920, Chicago 1930, Jean und Antonín, Der Nussknacker, Undine – Ein Traumballett, Giselle und Peer Gynt.
Dr. Dora Meyer ist die Ernährungsexpertin der Ballett-Akademie der Hochschule für Musik und Theater München. Sie erhielt Masters of Science in Gesundheitswissenschaften wie auch in Ernährung und Biomedizin sowie einen Doktor der Naturwissenschaften im Bereich Ernährung. Neben ihrer Lehrtätigkeit an der Ballett-Akademie forscht Dr. Meyer als Postdoktorandin an der Technischen Universität München am Lehrstuhl für Ernährungsmedizin. Um die Praxisnähe zu verdeutlichen, bietet Dr. Meyer den Studierenden während des gesamten Studienjahres unterstützende Kochkurse an. Zusätzlich beinhaltet ihre Tätigkeit regelmäßige Treffen mit den Studierenden, um individuelle Ernährungspläne zu entwickeln und zu optimieren.