Dachverband Tanz Deutschland e.V.
studierte an der Theaterhochschule Hans Otto und der Universität Leipzig Theaterwissenschaft, Philosophie und Tanzwissenschaft. Er war als freier Journalist und Kritiker u. a. für zitty, Wochenpost, Theater der Zeit und die Berliner Zeitung tätig. Als Regisseur, Dramaturg und Theaterproduzent gehörte Michael Freundt zum Gründungs- und Leitungsteam verschiedener freier Theaterprojekte in Leipzig, Münster und Berlin. Seit 1997 war er als Pressereferent und künstlerischer Mitarbeiter und von 2001 bis 2002 als Künstlerischer Leiter der euro-scene Leipzig tätig. Nach einer freien Mitarbeit in mehreren freien Produktionen im Bereich Theater, Tanz und Alte Musik, wechselte Michael Freundt Anfang 2003 als Stellvertretender Direktor in die Geschäftsführung des Internationalen Theaterinstituts (ITI) – Zentrum Deutschland. Seit 2004 engagiert sich Michael Freundt in den Treffen der Ständigen Konferenz Tanz, koordinierte die Formierung zum eingetragenen Verein und wurde mit der Gründung der SK Tanz (jetzt: Dachverband Tanz Deutschland) im März 2006 zum Geschäftsführer berufen.
Simone Sandroni widmet sich seit über drei Jahrzehnten den darstellenden Künsten: Er arbeitete als Choreograf, Regisseur, Drehbuchautor und Produzent und war an der Planung und Leitung von Theater- und Festivalprogrammen beteiligt. Im Jahr 1987 war er Mitbegründer der belgischen Kompanie Ultima Vez. 1997 gründete Sandroni die Kompanie Déjà Donné, die weltweit in über 30 Ländern auftrat. Er kreierte und inszenierte Choreografien und Opern für große Ensembles wie das Bayerische Staatsballett, die Luzerner Bühnen, das Nationaltheater Prag, die Oper Frankfurt oder das Stadttheater Bozen. Von 2015 bis 2022 hatte er die Position des Direktors / Chefchoreografen der Tanzabteilung am Stadttheater Bielefeld inne. Darüber hinaus initiierte er einzigartige Projekte wie 4×4, eine Kooperation von Theatern in Deutschland und erhielt Förderungen durch den Fonds Doppelpass/Kulturstiftung des Bundes, Tanzfonds Erbe/Kulturstiftung des Bundes und das NRW KULTURsekretariat für das dreijährige Digitalprojekt D3. Simone Sandroni entwickelte Kooperationsprojekte in den Sparten Musik, Oper und Theater und arbeitete mit der KunstHalle in Bielefeld und der Akademie der Künste in Berlin zusammen. Im Jahr 2023 inszenierte er das Multimedia-Event Ready! im Palazzo del Cinema in Venedig und fungierte als Berater und Sprecher für Timisoara 23, die Kulturhauptstadt Europas.
Alexei Ratmansky (1968 St. Petersburg) erhielt seine Ballettausbildung an der Bolschoi-Ballettakademie in Moskau und tanzte als Erster Solist beim Ukrainischen Nationalballett, beim Royal Winnipeg Ballet und Royal Danish Ballet. Noch als aktiver Tänzer begann er seine Karriere als Choreograph und arbeitet seither für die bedeutendsten Ensembles der Welt: u.a. das Ballett des Mariinsky-Theaters, Ballett der Pariser Oper, Royal Ballet in London, Royal Danish Ballet, Royal Swedish Ballet, das Nierderländische Nationalballett, das New York City Ballet, American Ballet Theatre, San Francisco Ballet oder dem Balletto dell Teatro alla Scala. Von 2004 bis 2008 fungierte Ratmansky als künstlerischer Leiter des Bolschoi-Balletts in Moskau. Ab 2009 war er dem American Ballet Theatre in New York als Artist in Residence verbunden. Sein choreografisches Werk wurde mit zahlreichen Preisen gewürdigt, darunter der Goldenen Maske für Dreams of Japan (1998), die ihm danach noch dreimal verliehen wurde (in den Jahren 2004, 2007 und 2010), der Prix Benois de la Danse 2005 oder der Dmitry Shostakovich-Preis 2006. Im Jahr 2011 wurde er von der Dänischen Königin Margrethe II. mit dem Dannebrogorden ausgezeichnet. Nach 13 Jahren beim American Ballet Theater wechselte Alexei Ratmansky Sommer 2023 als Artist in Residence zum New York City Ballet.
Julie Shanahan wurde 1962 im australischen Adelaide geboren. Im Jahr 1981 machte sie ihren Abschluss am Centre for the Performance Art und trat von 1981-1984 mit der One extra Dance Company in Sydney auf. Im Jahr 1984 wurde sie Mitglied von Rheinhild Hoffmanns Bremer Tanztheater und wechselte mit der Kompanie 1986-1988 an das Schauspielhaus Bochum. 1988 kam Julie als Tänzerin zum Tanztheater Wuppertal Pina Bausch und ist dort bis heute als Tänzerin und Probenleiterin aktiv. Außerdem ist sie mit der Wiedereinstudierung von Werken des Pina Bausch Repertoires für die Pina Bausch Foundation tätig. In den letzten Jahren hat sie mit Tim Etchells, Alan Lucien Øyen, Rainer Behr sowie im Jahr 2021 als Schauspielerin mit Robert Wilson an seinem Stück I was sitting on my patio this guy appeared I thought I was hallucinating zusammengearbeitet. Im Jahr 2022 trat Julie Shanahan in L’Etang unter der Regie von Giséle Vienne auf.
Die französisch-senegalesische Tänzerin und Choreografin Germaine Acogny hat eine zertifizierte moderne afrikanische Tanztechnik entwickelt und etabliert. Sie gilt allgemein als Mutter des zeitgenössischen afrikanischen Tanzes.
Im Jahr 1977 war sie künstlerische Leiterin von Mudra Afrique (Maurice Béjart und LS Senghor) in Dakar. Seitdem ist sie zur Botschafterin des afrikanischen Tanzes und der afrikanischen Kultur geworden, die in der ganzen Welt tanzt, choreografiert und unterrichtet.
Zusammen mit Helmut Vogt ist sie die Gründerin der École des Sables, dem internationalen Zentrum für traditionelle und zeitgenössischen afrikanischen Tanz. Unter den an Acogny verliehenen Auszeichnungen zählen: Chevalier de l’Ordre du Mérite, Officier und Commandeur de l’Ordre des Arts et Lettres, Chevalier und Officier de l’Ordre de la Légion d’Honneur (Frankreich), Chevalier de l’Ordre National du Lion, Officier und Commandeur des Arts et Lettres (Senegal); Prix d’Excellence de la CEDEAO, Kategorie Arts et Lettres (2019); Lion d’Or de la Biennale de Venise (2021); Grand Prix de la SACD France (Droits d’auteurs) (2022); Prix Joan Myers Brown »Keeper of the Flame« Legacy Award von der International Association of Blacks in Dance (2023), Grand Prix de l’Académie des Beaux-Arts en Chorégraphie (2023).
Eisa Jocson ist eine zeitgenössische Choreografin und Tänzerin aus den Philippinen, die als bildende Künstlerin ausgebildet wurde und einen Hintergrund in Ballett hat. Mit ihrer Arbeit legt sie die Körperpolitik in der Dienstleistungs- und Unterhaltungsindustrie durch die einzigartige sozioökonomische Perspektive der Philippinen offen. Sie untersucht, wie sich der Körper bewegt und welche Bedingungen ihn in Bewegung bringen – sei es die soziale Mobilität oder die Abwanderung der Philippinen durch Wanderarbeit. In ihren Werken ist das Kapital die treibende Kraft der Bewegung, die den Körper in räumliche Geografien drängt. Jocson ist mit ihrem Solo-Triptychon auf zahlreichen großen zeitgenössischen Festivals aufgetreten: Death of the Pole Dancer (2011), Macho Dancer (2013) und Host (2015) sowie mit der von Mousonturm produzierten HAPPYLAND-Serie: Princess (2017), Your Highness (2017), Manila Zoo (2021). The Filipino Superwoman Band (2019), eine Arbeit über die affektive Arbeit von philippinischen Musikern in Übersee, wurde von der Sharjah Biennale in Auftrag gegeben. Sie ist Preisträgerin des Cultural Centre of the Philippines 13 Artists Award 2018, Gewinnerin des Hugo Boss Asia Art Award 2019 und erhielt den SeMa-HANA Award 2021 für das Werk TFSB2020: Superwoman, Empire Of Care auf der Seoul MediaCity Biennale.
Der australische Choreograf Craig Davidson wurde an der New Zealand School of Dance ausgebildet. Im Laufe seiner Karriere trat er mit dem Finnischen Nationalballett, dem Königlichen Ballett von Flandern, dem Tanz Luzerner Theater und dem Semperoper Ballett auf. Für seine Interpretation in Impressing the Czar von William Forsythe mit dem Royal Ballet of Flanders wurde er mit dem Critic’s Choice Award von Dance Europe für die »Herausragendste Leistung eines männlichen Tänzers« ausgezeichnet. Craig hat in zahlreichen Produktionen als Solist mitgewirkt und mit angesehenen Choreografen wie William Forsythe, Jiří Kylián, Mats Ek, Wayne McGregor, Jacopo Godani oder Alexander Ekman zusammengearbeitet.
Craig kreierte sein erstes Werk im Jahr 2006 beim Royal Ballet of Flanders und hat seitdem choreografisch mit dem Ballett Zürich, Ballett Dortmund, Slowakischen Nationalballett, Tulsa Ballet, Atlanta Ballet, Ballet Idaho, West Australian Ballet und Queensland Ballet gearbeitet.
Darüber hinaus hat Craig an Dancelines, der Choreographic Initiative des Royal Opera House und New York Choreographic Institute, einer Tochtergesellschaft des New York City Ballet, teilgenommen.
Christina Barandun, Dipl.-Theaterwissenschaftlerin und Coaching. Sie arbeitet deutschlandweit als Beraterin für nachhaltige Organisationsentwicklung in Kulturbetrieben mit den Schwerpunkten kollaborative Führungskultur, sinnstiftende Kommunikationsstrukturen und konstruktive Konfliktlösung. Ihr Motto: „Damit unsere Kulturbetriebe zu beseelten, nährenden Orten gegenseitiger Bereicherung werden – auf und hinter der Bühne!“. Sie ist Autorin der Bücher Erste Hilfe für die Künstlerseele. Stressbewältigung, Kommunikation und Konfliktlösung im Kulturbetrieb und Dynamic Safe Spaces – der geschützte Raum.